Der Bajazzo

Veranstalter

Oper in Starnberg e.V. in Zusammenarbeit mit Vokalensemble Fünfseenland e.V.

Zeit und Ort:

Mittwoch, 17. Juni 2015, 19:30, Schlossberghalle Starnberg
Donnerstag, 18. Juni 2015 19:30, Schlossberghalle Starnberg

Mitwirkende

Regie
Solisten
Orchester siehe auch „I Medici
Chor: Vokalensemble Fünfseenland und Projektsänger
Tanz

Handlung

Pagliacci (Der Bajazzo, wörtl.: Die Bajazzos/Clowns) ist eine veristische Oper in zwei Akten und einem Prolog von Ruggero Leoncavallo, der sowohl die Komposition als auch das Libretto anfertigte. Die Uraufführung fand 1892 im Teatro Dal Verme in Mailand unter Arturo Toscanini
Pagliacci (Der Bajazzo, wörtl.: Die Bajazzos/Clowns) ist eine veristische Oper in zwei Akten und einem Prolog von Ruggero Leoncavallo, der sowohl die Komposition als auch das Libretto anfertigte. Die Uraufführung fand 1892 im Teatro Dal Verme in Mailand unter Arturo Toscanini statt. Der Bajazzo ist Leoncavallos größter Erfolg und sein einziges Werk, das noch heute Teil des Standard-Opernrepertoires ist. Ort und Zeit der Handlung: Bei Montalto in Kalabrien an Mariä Himmelfahrt (15. August) zwischen 1865 und 1870.

Prolog
Der Wanderschauspieler Tonio wendet sich an das Publikum – ein buckliger Tölpel und von allen verachteter Außenseiter. Es geht ihm um die Beziehung zwischen Theater und wirklichem Leben: Die Komödianten sind zugleich Menschen mit persönlichen Tragödien, die sich nicht hinter Masken verbergen lassen. Das Publikum werde heute Abend wahre Gefühle und den Menschen hinter der Maske gezeigt bekommen.

Erster Akt
Mit seiner Commedia dell’arte-Truppe zieht Canio ins Dorf und lädt die jubelnde Menge zur Abendvorstellung ein. Als die Komödianten ins Wirtshaus eingeladen werden, entschuldigt sich Tonio, er müsse noch den Esel versorgen. Die Neckereien der Bauern, er wolle wohl mit der hübschen Nedda allein bleiben, lösen bei deren eifersüchtigem Mann Canio einen Wutausbruch aus, und er verkündet, anders als auf der Bühne würde er im echten Leben Untreue mit dem Tode rächen.

Von diesen Worten tief beunruhigt bleibt Nedda, deren Gewissen gar nicht rein ist, zurück und besingt neidisch die Freiheit der Vögel. Tonio nähert sich und macht ihr Avancen, die sie spottend zurückweist. Nachdem sie ihn mit einer Peitsche in die Flucht geschlagen hat, tritt Neddas Geliebter Silvio auf, der sie überreden will, mit ihm in der Nacht zu fliehen. Tonio hat die beiden beobachtet und alarmiert Canio. Silvio kann in letzter Sekunde unerkannt fliehen. Mit dem Messer drohend, verlangt Canio von Nedda den Namen des geflohenen Geliebten, doch Beppo, der Ruhepol der Truppe, kommt dazwischen und kann Canio zunächst mit der Begründung, die ersten Gäste seien bereits kurz vor dem Eintreffen, zur Vernunft bringen.

Die Schauspieler gehen sich nun umziehen. Verzweifelt singt Canio eine der berühmtesten Tenorarien überhaupt, in der sich die ganze Tragik des Komödianten manifestiert: „Lache Bajazzo!“

Zweiter Akt
Vor der Vorstellung sammelt Nedda das Eintrittsgeld und warnt dabei heimlich den tatsächlich anwesenden Silvio vor Canios Zorn.

Die Handlung der Stegreifkomödie im Stil der Commedia dell’arte ist einfach: Bajazzo (Canio) ist außer Haus und Columbine (Nedda) wartet auf ihren Liebhaber Harlekin (Beppo), der sich mit einem Ständchen ankündigt. Taddeo (Tonio) kommt vom Markt, wo er das Abendessen besorgt hat und gesteht Columbine seine Liebe. Harlekin verjagt ihn, und die beiden Liebenden setzen sich zum Essen. Da kommt Bajazzo nach Hause, und als Nedda dem fliehenden Harlekin die gleichen Abschiedsworte nachruft wie am Nachmittag ihrem Silvio – „Bis heute Nacht… und dann bin ich für immer dein!“ – , verliert Canio/Bajazzo die Fassung: Indem er Spiel und Ernst zu vermischen beginnt, fragt er Nedda erneut nach dem Namen seines Nebenbuhlers. Die Zuschauer sind hingerissen von dieser Intensität und applaudieren dem so real wirkenden „Spiel“ – im Publikum bemerkt bislang nur Silvio, dass die Situation dabei ist auszuarten. Erst als Canio der fliehenden Nedda ein Messer in den Rücken sticht und ihr letzter Seufzer „Silvio!“ erklingt, erkennt das Publikum den Ernst der Lage, doch zu spät: Auch der Geliebte wird vom rasenden Ehemann erstochen, der das Publikum mit den Worten „La commedia è finita“ / „Die Komödie ist aus“ nach Hause schickt.

Quellen:
Sabine Brettenthaler „Cavalleria rusiticana und Pagliacci – Prototypen der veristischen Oper? (Europäische Hochschulschriften 2003)
Der Bajazzo – Texte, Materialien, Kommentare, Herausgegeben von Attila Csampai und Dietmar Holland (Rowohlt 1987)
Wikipedia.de

Hörprobe aus dem Jahr 1930 (auf Schellack):